Die Zinsen sind zurück - welche Investitionen sich jetzt lohnen
Wie sieht der Zinsertrag aus?
Die Zeiten der „Niedrigzinspolitik“ der EZB sind vorbei. Bereits mehrfach wurde der Leitzins erhöht. Kredite werden deutlich teurer und im Gegenzug werden viele Anlageformen wieder höher verzinst. Lohnen sich jetzt wieder Investments in Tagesgeld und andere beliebte Sparformen? Oder doch lieber Krypto kaufen, um vom Boom zu profitieren?
Fakt ist, gerade im DACH-Raum hat das gute alte Sparbuch längst nicht ausgedient. Doch wer wirklich Renditen mit seinen Ersparnissen erwirtschaften möchte, sollte sich besser für andere Anlageformen entscheiden und hierbei eine genaue Zinsberechnung erstellen. Nachfolgend finden sich einige Tipps und Tricks, welche Investitionen sich eventuell wieder lohnen.
#1 Tagesgeld
Tagesgeld ist eine Form der Geldanlage, bei der das angelegte Kapital täglich verfügbar ist und in der Regel mit einem variablen Zinssatz verzinst wird. Es eignet sich besonders für kurzfristige Anlagen oder als Parkplatz für überschüssiges Geld, da es im Vergleich zu anderen Anlageformen wie Festgeld oder Aktien meistens niedrigere Renditen bietet.
Das Tagesgeldkonto kann meist online eröffnet werden und ist in der Regel gebührenfrei. Ein weiterer Vorteil von Tagesgeld ist die hohe Sicherheit, da es in der Regel durch die Einlagensicherung geschützt ist. Derzeit überbieten sich die Banken mit hohen Tagesgeldzinsen. Oftmals werden Kunden durch einen Zinssatz von bis zu 3,5 Prozentpunkte gelockt. Ein guter Wert, aber leider in vielen Fällen nur temporärer Natur.
Der Klassiker ist beispielsweise: 6 Monate lang über 3 Prozent Zinsen kassieren und danach einen variablen Zinssatz von 1,25 Prozent und dergleichen. Dennoch lohnt sich Tagesgeld als Geldanlage definitiv wieder. Wer weiß, vielleicht steigen die Zinsen noch weiter in der Zukunft?
Bildquelle: Unsplash.com / Markus Spiske
#2 Festgeld
Hierbei handelt es sich um eine Geldanlage, bei der ein bestimmter Betrag für einen festgelegten Zeitraum auf einem Festgeldkonto angelegt wird. Während dieser Zeit erhält der Anleger eine feste Verzinsung, die in der Regel höher ist als bei einem Tagesgeldkonto. Das Festgeld kann je nach Angebot und Laufzeit unterschiedlich verzinst werden. Nach Ablauf des vereinbarten Zeitraums wird das Kapital inklusive Zinsen wieder ausgezahlt.
Eine vorzeitige Auszahlung ist meist nur mit einer Gebühr oder einem Zinsverlust möglich. Festgeld gilt als sichere Anlageform, da das eingezahlte Kapital durch die Einlagensicherung geschützt ist. Allerdings sollte man beachten, dass die Rendite im Vergleich zu anderen Anlageformen wie Aktien oder Fonds eher gering ausfällt und Inflation sowie Steuern berücksichtigt werden müssen.
Hier sind – je nach Anbieter – um die 3 Prozent Zinsen bei einer Laufzeit von 3 Jahren möglich. Lohnt sich also wieder, Kapital in Festgeld zu investieren. Eine solide Rendite mit hoher Sicherheit.
#3 Schwarmfinanzierung (Crowd-Investment)
Gerade in den vergangenen Zeiten der Niedrigzinsen war diese Methode äußerst beliebt und ist sie immer noch. Crowdinvesting ist eine Form der Geldanlage, bei der sich viele Menschen (die „Crowd“) zusammenschließen, um gemeinsam in ein Projekt zu investieren. Dabei handelt es sich vornehmlich um Start-ups oder Immobilienprojekte, die Kapital benötigen, um ihre Geschäftsidee umzusetzen. Als Investor kann man bereits mit kleinen Beträgen in das Projekt investieren und finanziert zum Teil die Projekte mit. Im Gegenzug erhält man eine Verzinsung seines Investments. Die Vorteile von Crowdinvesting liegen vordergründig darin, dass man als Anleger die Möglichkeit hat, in vielversprechende Start-ups bzw. Immobilienprojekte zu investieren und damit sein Portfolio breiter aufzustellen.
Zudem ist es oft möglich, direkt mit den Gründern des Unternehmens in Kontakt zu treten und so Einblicke in die Entwicklung des Projekts zu erhalten. Allerdings birgt Crowdinvesting auch Risiken. Da es sich meist um junge Unternehmen handelt, besteht ein höheres Ausfallrisiko als bei etablierten Firmen. Auch ist der Markt für Crowdinvesting noch relativ unreguliert, was mögliche Schwierigkeiten bei der Rückzahlung oder dem Verkauf der Anteile mit sich bringen kann.
Insgesamt bietet Crowdinvesting jedoch eine interessante Alternative zur klassischen Geldanlage und ermöglicht es Anlegern, an vielversprechenden Geschäftsideen teilzuhaben. Zudem finden viele Anleger ein „Nachrangdarlehen“ vor. Im Ernstfall werden andere Gläubiger bedient und Privatanleger müssen hoffen, dass noch Kapital aus der Insolvenzmasse übrig bleibt. Dafür locken Renditen von bis zu 8 Prozent pro Jahr.
#4 Kryptos
Als Kryptowährungen bezeichnet man digitale Währungen, die auf kryptografischen Verfahren basieren und unabhängig von staatlichen Institutionen sind. Sie können als Geldanlage genutzt werden, da sie in der Vergangenheit hohe Renditen erzielt haben. Allerdings ist zu beachten, dass Kryptowährungen sehr volatil sind und es zu starken Kursschwankungen kommen kann.
Zudem gibt es keine Garantie für den Werterhalt oder Gewinn bei einer Investition in Kryptos. Es empfiehlt sich daher, nur einen kleinen Teil des Vermögens in Kryptowährungen anzulegen und sich vorher ausführlich über die verschiedenen Coins und deren Risiken zu informieren. Auch das Thema Sicherheit spielt eine wichtige Rolle, da es immer wieder zu Hacks und Betrugsfällen kommt.
Insgesamt betrachtet ist eine Investition in Kryptowährungen also mit einem hohen Risiko verbunden, aber es kann auch Chancen auf hohe Renditen bieten. Unvergessen ist der Bitcoin-Höhenflug 2017 und 2021, als viele Bitcoin-Anleger reich wurden.
Vorsicht: gerade Kryptos unterliegen teils extremen Schwankungen. Nur kleinere Beträge investieren, um das eigene Portfolio abzurunden und die eigenen Finanzen nicht zu gefährden.
#5 Aktien und ETFs
Als Geldanlage ermöglichen Aktien und ETFs, in Unternehmen zu investieren und von deren Erfolg zu profitieren. Aktien sind Anteile an Unternehmen, die an der Börse gehandelt werden. Durch den Kauf einer Aktie erwirbt man ein Stück des Unternehmens und wird somit Miteigentümer. Der Wert der Aktie hängt vom Erfolg des Unternehmens ab und kann durch Kurssteigerungen oder Dividendenausschüttungen steigen.
ETFs sind Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden können. Sie bilden einen Index wie den DAX oder S&P 500 nach und investieren in eine Vielzahl von Unternehmen, die im Index vertreten sind. Dadurch ist das Risiko breiter gestreut als bei einzelnen Aktieninvestments. Beide Anlageformen bieten Chancen auf hohe Renditen, aber auch ein gewisses Risiko. Es ist wichtig, sich vor dem Kauf gründlich über die Unternehmen bzw. den Index zu informieren und eine langfristige Anlagestrategie zu verfolgen. Profitabel sind Dividendentitel, die jedes Jahr eine Dividende an ihre Aktionäre ausschütten.
Wer langfristig betrachtet Geld anlegen will, sollte eher auf einen ETF wie den MSCI World setzen und investieren. Aber auch hier gilt die Devise, dass niemals das komplette Kapital eingesetzt werden sollte. Lieber eine gesunde Mischung aus mehreren Anlageformen, wie die hier aufgelisteten. Somit wird das Risiko gestreut (Diversifizierung).
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