Währungskurse an der Börse
Bedeutung der Währungspaare
Unter dem Begriff Währung versteht man die gesetzlichen Rahmenbedingungen, mit denen das Geldwesen definiert ist. Das kann die Währung eines Landes sein, das kann aber auch die Währung einer Wirtschaftszone sein. Die global gesehen wichtigsten Währungen sind wohl der US-Dollar als Währung der Vereinigten Staaten von Amerika, der Euro als Gemeinschaftswährung der Eurozone, der Japanische Yen von Japan und der Schweizer Franken als Schweizer Währung. Die Währungen sind eine Schnittstelle zwischen dem Bankenwesen und dem Börsenmarkt. An der Börse wird mit den Währungen gehandelt, die Auswirkungen gelten etwa bei Fremdwährungskredite und vielen anderen Finanzierungsprodukten.
Bedeutung der Währungen
Die Währung ist nicht nur eine Größe, mit der das Geldwesen definiert wird, sondern auch ein Steuerinstrument für die gesamte Wirtschaft des definierten Bereiches. Durch den Euro verändern sich die Rahmenbedingungen der Eurozone. Ist der Euro sehr teuer, dann wird es schwer, nach Japan oder in die USA zu exportieren. Ist der Euro sehr schwach, dann kann man günstig importieren.
Der Unterschied zwischen beiden Zuständen kann für ein Wirtschaftssystem viele Milliarden Euro bedeuten. Daher ist der Vergleich der großen und bedeutsamen Währungen nahezu täglich eine Meldung in den Wirtschaftsnachrichten wert, besonders dann, wenn es eine Krise gibt. Und die Krise ist ein gutes Stichwort, denn wenn das Währungssystem an einer Stelle Probleme hat, beispielsweise durch einen schwachen Dollar, dann gibt es an anderer Stelle ebenfalls Auswirkungen.
Wesentlich ist, dass man die zusätzliche Bedeutung des Börsenhandels berücksichtigt. Die Zentralbanken definieren über den Leitzins die Entwicklung der Währungen und die Banken geben diese Vorgabe weiter an ihre Kunden und zwar durch die Zinshöhe bei Sparbüchern oder anderen Spareinlagen und bei den Krediten. Nun ist es aber so, dass abseits des Bankenwesens an der Börse mit verschiedensten Finanzprodukten ebenfalls der Wert sogar noch viel deutlicher verändert wird. Man kann direkt in US-Dollar investieren, man kann einen Investmentfonds mit Währungen wählen oder einen mit nur bestimmten, zum Beispiel den wichtigsten Währungen weltweit. Je mehr sich beteiligen, desto größer werden die Werteunterschiede zum Vortag oder zum Vorjahr und das beeinflusst auch die Währungen an sich und den Welthandel.
Das kann auch dazu führen, dass gegen Währungen gewettet wird und das ist nicht nur ein Problem der kleinen Länder mit individuellen Währungen, sondern auch von großen Wirtschaftsverbänden. So entstand etwa die Eurokrise zusätzlich, als es als Folge der globalen Finanzkrise in einigen EU-Ländern Ärger gab.
Begriffe zu den Währungen
Rund um die Währungen sind verschiedene wichtige Begriffe entstanden, die nicht immer klar sind und große Auswirkungen haben. Wenn eine Zentralbank den Leitzins senkt, gibt es auf ganzer Breite Reaktionen - im Inland wie im Ausland und das hat auch langfristige Folgen.
Aufwertung: Leitzins wird erhöht, wodurch sich das Verhältnis zu andere Währungen verändert. Aus eigener Sicht werden Produkte anderer Währungen/Länder günstiger
Abwertung: Leitzins wird gesenkt, ausländische Produkte werden teurer
Beispiele und Fakten zu Aufwertung und Abwertung
- EZB senkt Leitzins ⇒ EU-Produkte werden billiger, US-Produkte teurer
- Folge: mehr Export, weniger Import, Stärkung der eigenen Wirtschaft
- bei Aufwertung passiert genau das Gegenteilige
- Leitzinsveränderungen sorgen für heftige Reaktionen an den Börsen
Harte Währung: Währung, die auch in Krisenzeiten stabil bleibt - ein Beispiel ist der Schweizer Franken. Auch im Krisenfall kann der Franken sein Niveau halten. Daher ist eine harte Währung auch eine gute Referenz für den Vergleich (zum Beispiel Euro-Franken-Kurs).
Weiche Währung: Währung eines Landes und/oder Wirtschaftsraumes, die im Krisenfall eher zur Abwertung neigt. Sie verliert gegenüber einer harten Währung daher rasch an Wert. Hintergrund ist meist eine schwächere Wirtschaftsleistung.
Greenback: Umschreibung für den US-Dollar
Leitwährung: Währung, die weltweit im Finanzwesen eine zentrale Rolle einnimmt. Meistens geht man vom US-Dollar aus, weil in Dollar auch Rohstoffe wie Rohöl gehandelt werden. Gleiches gilt für Gold und Silber. Trotz hoher Staatsschulden der USA ist der US-Dollar die Leitwährung schlechthin.
Leitzins: von der Zentralbank festgelegter Zins in Bezug auf das Geld auf der Zentralbank. Will sich eine Bank Geld ausleihen, dann ist der Leitzins zu bezahlen. Steigt er, dann steigen auch die Sparzinsen und die Zinsen bei Kredite. Sinkt er, dann sinken die Zinsen bei diesen Finanzprodukten ebenso. Daher kann man mit einer Einstellung - der Höhe des Leitzinses - die gesamte Finanzwirtschaft beeinflussen und damit auch die Wechselwirkung zu andere Währungen.
Währungspaar: Umschreibung für den Vergleich zweier Währungen, wobei manche weltweite Wirkung haben wie Euro-Dollar-Kurs oder Euro-Franken-Kurs sowie Dollar-Yen-Kurs.
Wichtige Währungskurse in der Finanzwelt
Der Euro-Dollar-Kurs ist ein Vergleichskurs an der Börse, der den Wert des US-Dollar aus Sicht des Euro zeigt. Der Euro ist immer die Größe von einem Euro und 1,3 als Kurs bedeutet, dass ein Euro 1,3 US-Dollar wert ist, also mehr wert als der Dollar der USA. 0,8 würde bedeuten, dass der US-Dollar aktuell mehr wert wäre als der Euro. Da die USA und die Eurozone zu den größten Volkswirtschaften auf der Erde gehören, ist der Vergleich tagtäglich von großer Bedeutung für die globale Wirtschaft.
Fakten zum Kurs
- Euro meist mehr Wert als US-Dollar
- EUR-USD-Kurs stieg schon über 1,6
- zu Beginn war der Kurs unter 1 gelegen
Der Euro-Franken-Kurs ist aus Sicht des Euro der Vergleichskurs der Währungen, wobei immer ein Euro angesetzt wird. Viele Jahre war der Kurs um oder zum Teil deutlich über 1,5 gelegen, was bedeutet, dass ein Euro 1,5 Schweizer Franken wert war. Der Euro-Franken-Kurs sank aber am Höhepunkt der Eurokrise bis unter die Parität, also dem Verhältnis von 1:1. In dem Fall sind beide Währungen gleich viel wert, was einen enormen Unterschied zu den langjährigen Beobachtungen darstellte.
Fakten zum Kurs
- EUR-CHF-Kurs meist über 1,5, teilweise auch 1,7
- lag der Kurs knapp über 1,5, war man in der Schweiz schon nervös
- seit der Eurokrise (globale Finanzkrise) oftmals Parität von 1:1
Der Euro-Yen-Kurs ist ein viel beachteter Wert, was sich vor allem dann zeigt, wenn sich das Kräfteverhältnis ändert. Der Euro-Yen-Kurs geht von einem Euro aus und vergleicht dann den Wert mit jenem des Yen, der je nach Lage bei niedrigen 1,1 oder bei hohen 1,4 liegen kann - also ist der Euro immer mehr wert als der Yen. Die Währung Yen ist jetzt nicht die erste Adresse bei den Wirtschaftsnachrichten, aber er ist eine Währung, die global gesehen große Bedeutung hat und die auch für die Spekulation gerne gewählt wird.
Ein weiterer wichtiger Kurs in dieser Kategorie ist der Dollar-Yen-Kurs oder USD-JPY-Kurs. Dabei wird der US-Dollar mit dem Japanischen Yen verglichen, also die Währung der großen US-Wirtschaft mit der Währung des japanischen Wirtschaftsraumes. Die US-Wirtschaft ist natürlich die viel größere, aber der Marktplatz Tokio umfasst alleine schon 30 Millionen Menschen und die industrielle Leistung Japans ist ohnehin bekannt.
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