Die Bilanz ist der Abschluss in der Buchhaltung, wobei meist von einem kompletten Geschäftsjahr ausgegangen wird. Börsennotierte Unternehmen müssen hingegen pro Quartal und damit alle drei Monate eine Bilanz vorlegen. In der Bilanz finden sich alle finalen Beträge des Unternehmens wie Kapital, Handelswaren, Summe der Anlagen (Fabrik, Bürogebäude, Maschinen) oder auch Kredite, offene Beträge bei Lieferanten oder offene Forderungen gegenüber Kunden. Mit der Bilanz kann man einen Trend ermitteln, weil man die Zahlen mit den früheren Jahren vergleichen kann.
Es gibt nicht nur "die" Bilanz, man kennt verschiedene Begriffe zum Thema. Die Eröffnungsbilanz ist die Grundlage für den Start in ein neues Jahr oder Quartal, die Schlussbilanz ist das Gegenteil - der Abschluss einer Buchhaltungsphase. Es gibt zudem die laufende Bilanz oder auch eine Zwischenbilanz. Eine Sonderbilanz kann etwa bei einem insolventen Unternehmen notwendig sein.
Der Begriff Bilanz ist dabei ein kleines Problem, weil es gibt nicht nur eine Bilanz, sondern eine ganze Reihe von Bilanzformen. Im Rahmen der Schulausbildung lernt man im Rechnungswesen das EBK und SBK kennen - die Konten für die Eröffnungsbilanz und die Schlussbilanz - zwei Beispiele von Bilanzarten, die man aufzählen kann.
Generell bietet die Bilanz einen Überblick über das Anlage- und Umlaufvermögen einerseits und die Verbindlichkeiten und das Kapital andererseits. Das heißt, dass man auch bei vielen tausenden Buchungen während eines Jahres einen schnellen Überblick über die Daten erhalten kann, wie es um das Unternehmen steht. Man kann noch mehr machen, weil man nämlich die Bilanz mit der Vorjahresbilanz vergleichen kann. So lässt sich schnell feststellen, ob die Schulden gestiegen sind, das Kapital sich vermehrt hat oder wie sich der Gewinn oder auch Verlust verändert hat.
Die Bilanz wird meist einmal im Jahr durchgeführt und findet zum Jahresende statt. Es gibt aber auch andere Vorgaben wie jene der an der Börse notierten Aktiengesellschaften, die die Auflage haben, alle drei Monate eine Bilanz anzubieten. Diese Quartalsbilanz, in den Finanznachrichten als Quartalszahlen bezeichnet, bietet den Anlegerinnen und Anlegern einen schnelleren Überblick über die Entwicklungen.
Wer sind nun jene Leute, die an der Bilanz Interesse haben?
Sie wollen wissen, wie es um das Unternehmen steht, welche Entwicklung das Unternehmen nimmt und welche Trends sich ablesen lassen. Auch die Frage, ob Geld für Investitionen bereitsteht oder wie hoch die Schulden bei den Gläubigern sind oder die Werte des Anlagevermögens zeigt die Bilanz.
Für diese Personengruppe ist vor allem relevant, ob das Unternehmen, das Geld schuldet, auch in der Lage ist, dieses zurückzuzahlen. Das ist für die Bank genauso spannend wie für den Lieferanten.
Der Lieferant kann ein langjähriger Partner des Unternehmens sein, er kann aber auch als neuer Lieferant in Frage kommen und gerade in diesem Fall ist es interessant zu wissen, wie es um das Unternehmen steht, das Bestellungen aufgeben möchte.
Das Finanzamt als Behörde des Finanzministeriums möchte natürlich wissen, wie hoch der Gewinn oder Verlust war, um die Steuerbelastung hinterfragen zu können. Das gilt für Körperschaftssteuer ebenso wie für die Einkommensteuer und die Umsatzsteuer.
Die Eröffnungsbilanz ist eine weitere Form der Bilanzarten und repräsentiert die Werte eines Unternehmens zum Zeitpunkt des Periodenstarts. Die Eröffnungsbilanz ist das Gegenstück zur Schlussbilanz und hilft bei der Übertragung in die neue Zeitperiode. In vielen Unternehmen beginnt damit ein neues Geschäftsjahr, bei börsennotierten Unternehmen ein neues Quartal. Man beginnt also die Buchhaltung mit den Werten der letzten Phase, meist des letzten Geschäftsjahres.
Damit ist aber auch logisch, dass die Schlussbilanz der letzten Periode mit der Eröffnungsbilanz der neuen Periode übereinstimmen muss. Als Periode verwenden die meisten Unternehmen ein Geschäftsjahr. In der Buchhaltung lernt man, dass durch die entsprechenden Konten wie EBK und SBK der Übertrag von der vorherigen Periode möglich wird.
Die Schlussbilanz ist der finale Abschluss einer Abrechnungsperiode in der Buchhaltung. Bei vielen Unternehmen ist das die Bilanz nach einem Wirtschaftsjahr und in dieser Bilanz sind alle wesentlichen Werte wie Vermögen, Kapital und Zahlungsmittel abzulesen. Börsennotierte Unternehmen müssen auch unterjährige Bilanzen vorweisen und hier ist die Schlussbilanz der Abschluss eines Vierteljahres, um die Zahlen veröffentlichen zu können - man spricht dann meist von den Quartalszahlen in den Börsenberichten. Ein normales Unternehmen abseits des Aktienhandels erstellt eine Bilanz hingegen meist einmal im Jahr.
Die Schlussbilanz ist das Gegenteil der Eröffnungsbilanz, allerdings im Jahres- bzw. Periodenwechsels ist sie auch die Vorlage. Wenn man eine Jahresbilanz erstellt, kann man die Eröffnungsbilanz am Beginn des Jahres mit der Schlussbilanz am Ende des Jahres vergleichen und ablesen, wie sich die Werte verändert haben - zum Beispiel der Wert der Anlagen, der Handelswaren oder des Banksaldos und des Kapitals.
Man kann die Schlussbilanz also nutzen, um den Vergleich mit dem Jahresbeginn anzustreben, aber man kann auch die letzten Jahre miteinander vergleichen und von Schlussbilanz zu Schlussbilanz ablesen, ob das Kapital gestiegen ist, die Vermögenswerte oder ob die Schulden mehr oder weniger wurden.
Wer von der Bilanz spricht, spricht meist von der laufenden Bilanz als unternehmensrechtlichen Jahresabschluss gemäß österreichischer Definition. In Deutschland meint man den gleichen Abschluss, bezeichnet ihn aber als handelsrechtlichen Jahresabschluss. Die Spielregeln beider Definition sind aber fast ident, sodass die Vorgaben und Festlegungen im österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) sich im deutschen Handelsrecht wiederfinden.
Die laufende Bilanz ist ein Abschluss, der regelmäßig durchgeführt wird. Das muss jetzt aber kein Jahresabschluss sein, es kann auch mehr als einen Abschluss, also mehr als eine Bilanz innerhalb eines Jahres geben. Für Bilanzen, die zum Beispiel quartalsmäßig durchgeführt werden, gibt es aber den Begriff der Zwischenbilanz.
Meistens geht man von einer Jahresbilanz aus, wenn man von der laufenden Bilanz spricht. Das heißt, dass die Werte am Ende des Geschäftsjahres festgehalten werden. Das gilt für die Bewertung von Anlagen ebenso wie für den Kontostand von Bank und Kassa sowie für die Ermittlung von Gewinn bzw. Verlust zum Zeitpunkt des Abschlusses. Die meisten Unternehmen führen diesen Abschluss zum 31. Dezember durch, bei Unternehmen mit einem anderen Geschäftsjahr kann es auch unter dem Jahr die Bilanz geben.
Eine Zwischenbilanz ist eine unterjährige Bilanz, also der Abschluss von weniger als einem Jahr - meistens geht man von drei Monaten, einem Quartal aus. Medial ist die Zwischenbilanz insofern oft genannt, weil sie für den Börsenhandel sehr wichtig geworden ist. Denn börsennotierte Unternehmen müssen verpflichtend alle drei Monate eine Bilanz vorlegen, die in den Wirtschaftsnachrichten als Quartalszahlen umschrieben werden.
Zwischenbilanzen gibt es viele von der Wochenbilanz bis zur Monatsbilanz und eben den Quartalszahlen.
Die Sonderbilanz repräsentiert die Zahlen wie Umsatz, Anlagevermögen oder Kreditvolumen auf gleiche Weise wie die anderen Abschlüsse auch, aber sie ist nicht auf einen bestimmten Termin fixiert und sie wird nicht regelmäßig durchgeführt. Es sind besondere Situationen, die eine Sonderbilanz notwendig machen können.
Zu diesen Situationen zählt zum Beispiel die Unternehmensgründung. Nicht bei jeder Unternehmensgründung braucht man auch eine Bilanz, aber sie kann notwendig werden, zum Beispiel für mögliche Geldgeber. Diese wollen wissen, wie es um die aktuellen Zahlen bestellt ist, mit welcher Finanzkraft ein Unternehmen starten kann und möchte und ersucht um Vorlage einer Bilanz zum Zeitpunkt der geplanten Gründung.
Eine andere Situation, die eine Sonderbilanz notwendig machen kann, ist die Insolvenz eines Unternehmens. In diesem Fall ist die gegenteilige Überlegung anzusetzen, denn es geht darum, wie schlimm es um das Unternehmen steht und ob es überhaupt gerettet werden kann bzw. wie hoch die Schulden sind.
Außerdem kann es zu einer Sonderbilanz kommen, wenn eine Fusion zweier Unternehmen geplant ist. Natürlich braucht man dann auch aktuelle Zahlen, um die Fusion entsprechend vorbereiten zu können und einmal mehr zeigt sich, dass die doppelte Buchführung nicht einfach nur lästig ist, sondern eine wunderbare Grundlage für solche Aufgaben darstellt. Denn alle relevanten Informationen können aus der Sonderbilanz abgelesen werden, um die Fusion planen und letztlich auch durchführen zu können.
Bei der Buchhaltung ist die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung die vereinfachte Alternative zur doppelten Buchhaltung, jedoch mit dem gleichen Auftrag und Ziel, nämlich der Erfassung der Geschäftsfälle samt Ermittlung der Steuerhöhe. Daher ist das wesentliche Thema der Buchhaltung die Gewinnermittlung mit den beiden Unterarten Gewinnermittlung direkt sowie Gewinnermittlung indirekt.
Ausgangslage jeder Handlung abseits des Abschlusses ist ein Geschäftsfall wie etwa ein Einkauf. Aus dem Geschäftsfall wird mit dem System von Soll und Haben ein Buchungssatz gebildet. Diese Buchungssätze werden dann eingetragen, man spricht vom Buchen. In der Schule lernt man das Verständnis von Soll und Haben mit Hilfe der T-Konten und der besseren Übersicht der beiden Spalten.
Die doppelte Buchhaltung ist das komplexere System mit der Bilanz als Abschluss einer bestimmten Zeitspanne wie etwa den vielen Formen der Zwischenbilanz. Damit einher gehen Aktionen wie Rechnungsabgrenzung und Rückstellung.
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Artikel-Thema: Buchhaltung Bilanz
Beschreibung: Grundlagen über die 💰 Bilanz als Jahresabschluss und die ✅ Bilanzarten mit dem Trend, wie es um das Unternehmen steht.
Wir werden oft gefragt, ob man die Artikel für Studienarbeiten oder Schularbeiten verwenden darf und die Antwort ist ganz klar ja. Dafür haben wir diese Texte auch erstellt - zur Information und Weiterverwendung. Bitte aber bei Möglichkeit auf diese Seite verweisen.
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