Eine zusätzliche Situation im Zusammenhang mit der Eingangsrechnung ist dann möglich, wenn der Lieferant einen Skonto anbietet. Sein Interesse besteht darin, dass man früher zahlt und er mit dem Geld wieder arbeiten kann, das Interesse des Kunden ist darin zu sehen, dass man weniger Gesamtkosten hat.
Mit dem Lieferantenskonto reduziert sich die Höhe der Eingangsrechnung, muss aber auch eigens ausgewiesen werden und auf dem Konto des Lieferanten richtig eingetragen werden. Das Verständnis von Soll und Haben kommt wieder zum Tragen und der Ausgleich der Rechnung teilt sich in zwei Arbeitsschritte.
Erneut dient uns diese Eingangsrechnung als Ausgangslage für unsere Überlegungen. Es wurden Waren im Wert von EUR 10.000,-- eingekauft und diese Rechnung wird in der Buchhaltung entsprechend verbucht. In weiterer Folge wird bei der Zahlung ein Lieferantenskonto berücksichtigt.
Titel | Betrag (EUR) |
Kaufpreis | 10.000,-- |
MWSt | 2.000,-- |
Gesamtbetrag | 12.000,-- |
Der Buchungssatz ergibt daher
Konto | Soll | Haben |
Handelswaren | 10.000,-- | |
Vorsteuer | 2.000,-- | |
an Lieferantenkonto | 12.000,-- |
Der Lieferant räumt bei einer Bezahlung der Rechnung innerhalb von zehn Tagen ein Skonto von 3 % ein. Ob dies nun wirtschaftlich ist und für den Lieferanten oder unser Unternehmen als Kunde ist ein eigenes Thema, das hier nicht behandelt werden soll. Wir gehen davon aus, dass die Rechnung schnell überwiesen wird und nutzen den Skontobetrag, um günstiger auszusteigen.
Die 3 % werden natürlich vom Bruttobetrag berechnet und haben daher eine Höhe von EUR 360,--.
Zuerst wird der Zahlungsausgleich verbucht:
Konto | Soll | Haben |
Lieferantenkonto | 11.640,-- | |
Bank | 11.640,-- |
Danach wird der eigentliche Lieferantenskonto eingebucht:
Konto | Soll | Haben |
Lieferantenkonto | 360,-- | |
Lieferantenskonto | 300,-- | |
Vorsteuer | 60,-- |
Die erste Buchung ist die bekannte Ausgleichsbuchung aufgrund der Banküberweisung. Wir überweisen aber nicht die verrechneten EUR 12.000,--, sondern den um den Skonto reduzierten Betrag. Bei einer Banküberweisung würden wir beim Text auf den Skonto aufmerksam machen, damit es zu keinen Ungereimtheiten kommt. Das Lieferantenkonto wird entsprechend im Soll genutzt, um die Schuld auszugleichen, die Bank im Haben belastet, also der Kontostand reduziert.
Danach wird der Lieferantenskonto verbucht. Im Soll finden sich die fehlenden EUR 360,--, wodurch die Eingangsrechnung nun vollständig ausgeglichen wurde. Im Haben findet sich das Konto Lieferantenskonto sowie die Vorsteuer. Die Vorsteuer ist wichtig, denn durch den geringeren Zahlungsausgleich muss auch der Steuerbetrag reduziert, ergo korrigiert werden.
Das Lieferantenkonto stellt sich also so dar:
Buchung | Soll | Haben |
Anfangsbestand | 4.400,-- | |
ER 1 | 12.000,-- | |
Ausgleich ER 1 | 11.640,-- | |
Skonto | 360,-- |
Der Ausgleich der Eingangsrechnung 1 ist damit vollständig erfolgt, aber er ist auf zwei Etappen durchgeführt worden. Zusammen ergeben sich die EUR 12.000,--, die uns der Lieferant verrechnet hat. Ohne Verbuchung des Skontos wäre die Rechnung noch zum Teil offen, weshalb es nicht ausreicht, einfach nur den geringeren Betrag zu überweisen - es muss auch der Lieferantenskonto eingetragen werden, damit Soll und Haben in diesem Geschäftsfall ausgeglichen sind.
Ein häufiges Lehrbeispiel in der Buchhaltung ist der Anlagenkauf für das Verständnis der Eingangsrechnungen. Dazu gehört auch der Ausgleich der Rechnung sowie eine mögliche Gutschrift.
Eine Überschneidung gibt es natürlich mit dem Buchungsbeispiel der Eingangsrechnung für Warenlieferungen und Dienstleistungen. Auch dieses Beispiel ergänzt sich durch den Ausgleich sowie der Warenrücksendung und auch dem möglichen Lieferantenskonto für eine sehr schnelle Bezahlung der Rechnung.
Das genaue Gegenteil ist die Ausgangsrechnung an die Kunden des Unternehmens. Das System ist aber gleich, denn es braucht den Ausgleich für die Bezahlung des Kunden. Mögliche weitere Aktionen können die Warenrücksendung sowie für den Kundenskonto bei schneller Bezahlung.
Häufige Buchungsbeispiele gibt es auch rund um das Bankkonto. Dazu zählt die Bankabhebung sowie das Gegenteil der Bankeinzahlung. Es gibt einige weitere Beispiele rund um das Bankkonto wie auch die Situation, um den Lieferanten bezahlen zu können.
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Artikel-Thema: Verbuchung des Lieferantenskonto bei einer Eingangsrechnung
Beschreibung: Buchungsbeispiel eines 💰 Ausgleichs der Eingangsrechnung mit Abzug des ✅ Lieferantenskontos, wodurch es zu einer Differenz zur ursprünglichen Rechnung kommt.
Wir werden oft gefragt, ob man die Artikel für Studienarbeiten oder Schularbeiten verwenden darf und die Antwort ist ganz klar ja. Dafür haben wir diese Texte auch erstellt - zur Information und Weiterverwendung. Bitte aber bei Möglichkeit auf diese Seite verweisen.
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