Eine wesentliche Geldquelle für Unternehmen ist und bleibt die Bank und ein Kredit wird von eben dort zur Verfügung gestellt, um Investitionen tätigen zu können. Aber die Banken sind dazu angehalten, vorsichtiger zu agieren als in früheren Jahren und daher gibt es einige Vorgaben, bevor man einen Kredit vergibt. Ein Kriterium im Zusammenhang mit Unternehmen ist deren Kapitalstruktur.
Die Kapitalstruktur ist eine Kennzahl der Finanzierung und stellt das Fremdkapital mit dem Eigenkapital in Relation. Mit dem Begriff Kapitalstruktur fangen viele Leute nicht viel an, aber die Eigenkapitalquote ist eher ein Begriff. Denn dieser wird in den Wirtschaftsnachrichten sehr häufig angesprochen und die Kennzahl der Kapitalstruktur ist dabei die Grundlage. Man ermittelt damit also die Höhe des Eigenkapitals im Vergleich zum Fremdkapital oder auch die Abhängigkeit von Geld von außen.
Die Rechnung ist denkbar einfach, denn es wird das Eigenkapital dem Fremdkapital gegenübergestellt. Wenn man davon ausgeht, dass das Eigenkapital 500 beträgt und das Fremdkapital ebenso, dann ist das Verhältnis
Fremdkapital zu Eigenkapital = 500 / 500 = 1 oder 50 %
Ein anderes Beispiel ist ein Eigenkapital von 400 und ein Fremdkapital von 600, dann wäre die Kapitalstruktur
600 / 400 = 1,5
Viele Unternehmen haben eine viel zu geringe Eigenkapitaldeckung und bestehen zu erheblichen Teilen aus Fremdfinanzierung, was ein erhebliches Risiko darstellt. Dabei geht es nicht nur um neue Unternehmen, sondern auch um solche, die schon Jahre auf dem Markt ihr Angebot präsentieren und Handel treiben oder produzieren.
Braucht man nun einen neuen Kredit, dann gibt es Spielregeln, die vor allem die Banken vorgeben. Wesentlich ist dabei, wie die Struktur der Finanzierung sich gestaltet. Es gibt drei bekannte Regeln, die vorgegeben werden können.
1:1-Regel
Die Regel besagt, dass das Eigenkapital und das Fremdkapital zumindest gleich groß sein müssen, das Eigenkapital darf aber auch den größeren Betrag auf sich vereinen. Das heißt, ein Anteil von mehr als 50 % Fremdkapital ist nicht zulässig. Wenn die Bank dies einfordert und es nicht gegeben ist, hat man keine Chance auf einen Kredit.
2:1-Regel
Das gleiche Spiel gibt es mit der nächsten Regel, bei der eine Forderung von Eigenkapital in Höhe von mindestens einem Drittel aufgestellt wird. Wenn man also zwischen 33 und 50 % an Eigenkapital vorweisen kann, ist eine Finanzierung durch die Bank für ein neues Projekt oder jede andere Investition möglich.
3:1-Regel
Die dritte Regel geht davon aus, dass zumindest ein Viertel aus Eigenkapital bestehen muss, andernfalls ist eine Finanzierung hinfällig.
Hat man also 20 % Eigenkapital im Rahmen der Kapitalstruktur zur Verfügung und braucht aber für die von der Bank vorgeschriebene 3:1-Regel 25 %, dann hat man ein Problem. Das Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital ist also ein sehr wichtiger Punkt bei Finanzierungsfragen im Rahmen des Unternehmens und soll auch dazu anhalten, nicht nur Fremdschulden aufzubauen, sondern auch das eigene Kapital zu stärken, um nicht von externen Geldgebern zu abhängig zu sein.
Es gibt eine Fülle an Auskünfte über die Finanzierung im Unternehmen auf Basis der Finanzierungskennzahlen. Die Liquidität ist so eine Kennzahl, wobei sie sich noch in drei Ansätze untergliedern lässt. Andere Kennzahlen betreffen die Anlagenquote, den Verschuldungsgrad oder auch die Rentabilität. Die Kennzahl schlechthin ist aber der Cashflow.
Die Liste der Kennzahlen kann man auch übertreiben, es hängt stark vom Unternehmen, oft auch der Branche und Tätigkeit ab, was Sinn macht. Weitere Möglichkeiten bestehen mit dem Eigenkapitalanteil oder der Umlaufintensität und der Investitionsquote. Die Kapitalstruktur ist ebenfalls ein gutes Beispiel.
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Artikel-Thema: Kapitalstruktur und Kapitalstrukturregeln
Beschreibung: Die 💰 Kapitalstruktur zeigt an, wie hoch das Eigenkapital im Verhältnis zum ✅ Fremdkapital ist - die Grundlage für die Kapitalstrukturregeln.
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