Die Liquidität zählt zu den wesentlichen Faktoren und Bereichen der Finanzierung und ist damit ein zentraler Begriff, der die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens zum Inhalt hat. Ein liquides Unternehmen ist ein solches, das jederzeit seine Rechnungen und Forderungen bezahlen kann, egal ob die Rechnungen der Lieferanten oder die Zahlungsaufforderungen der Steuerbehörde oder der Sozialversicherung.
Die Liquidität ist eine Kennzahl in der Finanzierung des Unternehmens und bekundet, wie bekundet, ob man seine Rechnungen jederzeit zahlen kann. Damit man die Liquidität aufrechterhalten kann, braucht es einen Finanzplan und ein vernünftiges Haushalten mit den finanziellen Mitteln. Ein junges Unternehmen, das im ersten Geschäftsjahr sehr erfolgreich agiert hat, aber die erwirtschafteten Überschüsse nicht zurückgehalten hat, sondern damit weitere Investitionen getätigt hat, bekommt ein Jahr später ein Problem, weil die Steuerforderungen ins Haus geliefert werden und diese können dann häufig nicht beglichen werden.
Diese Situation ist bestens bekannt und oft passiert und führt zur Illiquidität, dem Gegenteil der Liquidität und wird gemeinhin als Zahlungsunfähigkeit bezeichnet. Also zu einem Zustand, in dem das Unternehmen aus welchem Grund auch immer nicht mehr in der Lage ist, seinen Zahlungsforderungen nachzukommen. Das können zum Teil auch Gründe der schweren Wirtschaftszeiten sein, aber natürlich auch ein Mangel an Reserve, um solch schwierige Zeiten zu überstehen.
Die Liquidität als Begriff der Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens kennt einige Unterteilungen. Diese werden durch die Liquiditätsanalyse ermittelt. Es gibt die
Die optimale Liquidität oder Zahlungsfähigkeit ist natürlich der perfekte Zustand, der nicht immer erreicht werden kann und es kommt auch auf die Situationen an, in denen Unternehmen stecken können.
Die Überliquidität ist seltener ein Fall. Ein Unternehmen kann aus den verschiedensten Gründen mehr Geld zur Verfügung haben, als es aktuell bräuchte, aber dieses zurückhalten - etwa um eine Investition vorzubereiten. Das kann eine neue Geschäftsidee sein, das kann auch der Ausbau einer Lagerhalle sein.
Die Unterliquidität ist häufiger anzutreffen und kann vorübergehend zutreffen, wenn einfach die Einnahmen nicht passen, es kann auch an den Rahmenbedingungen liegen wie etwa eine Branche unter Druck - warum auch immer. Natürlich kann es auch sein, dass man mit seiner Geschäftsidee nicht punkten kann und man zentrale Probleme hat.
Die Liquidität ist eine wichtige Kennzahl und hilft beim Hinterfragen, wie man unterwegs ist. Das ist nicht nur bei einem jungen und neuen Unternehmen ein Thema, sondern auch bei einem schon lange am Markt befindlichen, denn die Lage kann sich immer wieder verändert, da man nicht nur mit seinen eigenen Ideen wirkt, sondern auch eine Wechselwirkung zum gesamten Markt hat.
Man unterscheidet dabei auch drei verschiedene Berechnungsmethoden, die je nach Wahl unterschiedlich tiefe Unternehmenszahlen erfordern:
Die erste der drei Kennzahlen ist die Liquidität 1. Grades, auch cash ration oder Bar Liquidität genannt. Sie stellt den Vergleich zwischen den flüssigen Mitteln, ergo Zahlungsmitteln und den kurzfristigen Verbindlichkeiten her. Zahlungsmittel sind Kassastand, Bankguthaben, Postguthaben, Schecks und unter Umständen auch Wertpapiere, soweit sie zum Umlaufvermögen zu rechnen sind. Wer also mit Aktien aktiv handelt, wird auch diese bei den Zahlungsmitteln vorfinden, weil er jederzeit Aktien verkaufen kann, um zu Geld zu kommen. Anders wäre es, wenn man Aktien oder andere Wertpapiere zur Absicherung langfristig anschafft - dann sind diese Wertpapiere bei den Zahlungsmitteln kein Thema.
Die Kennzahl ist einfach zu berechnen, denn es werden die Zahlungsmittel als Summe durch die Summe der kurzfristigen Verbindlichkeiten dividiert und das Ergebnis ist ein Prozentwert.
Die Formel lautet
Liquidität 1. Grades = (Zahlungsmittel / kurzfristige Verbindlichkeiten) * 100
Dieser Wert sollte zumindest 100 Prozent betragen. Das bedeutet, dass man davon ausgeht, dass die kurzfristigen Schulden jederzeit beglichen werden können. Wenn der Lieferant X bei der Tür hereinkommt und entgegen der Vereinbarung nicht nach 30 Tagen, sondern sofort sein Geld für die zugestellte Ware sehen will, sollte man in der Lage sein, diese Rechnung auch sofort zu begleichen. Theoretisch natürlich, weil es kann sein, dass man gar keine Kassa hat oder aktuell nicht genug Geld in der Kassa ist, um dem Wunsch zu entsprechen.
Die Berechnung ist weiterhin sehr einfach und setzt sich aus
Zahlungsmittel +
kurzfristige Forderungen /
kurzfristige Verbindlichkeiten
zusammen und das Produkt wird mal 100 gerechnet, also ergibt dies
die Formel
(Zahlungsmittel + Forderungen / Verbindlichkeiten) * 100 = Quick ratio
Neben Liquidität 2. Grades und Quick ratio wird diese Kennzahl auch als Liquidität auf kurze Sicht bezeichnet. Es sind nun die Zahlungsmittel wie Kassa, Post, Bankguthaben, eventuell Wertpapiere des Umlaufvermögens enthalten und zusätzlich die kurzfristigen Forderungen. Das sind Schecks und Forderungen bei Kunden binnen drei Monate. Diese Summe wird mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenübergestellt.
Das Ergebnis sollte deutlich über 100 Prozent liegen, weil es immer wieder zu Zahlungsverzögerungen von Kunden kommen kann und ein zu knappes Ergebnis würde das Ausfallrisiko erhöhen.
Die Berechnung der Kennzahl, die neben der Liquidität 3. Grades auch Current ratio oder Liquidität auf mittlere Sicht heißt, baut auf den vorherigen beiden Kennzahlen auf.
Mit der Liquidität 1. Grades hat man die Zahlungsmittel herangezogen, beim 2. Grad wurden die Forderungen hinzugefügt. In der dritten Stufe nutzt man nun auch die Forderungen, also
Zahlungsmittel +
kurzfristige Forderungen +
Vorräte
im Vergleich mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten
Die Formel lautet daher
(Zahlungsmittel + Forderungen + Vorräte / Verbindlichkeiten) * 100
Die Zahlungsmittel sind wieder Kassastand, Bankguthaben, Postguthaben und eventuell Wertpapiere des Umlaufvermögens. Die kurzfristigen Forderungen sind Schecks und andere Kundenforderungen, die binnen drei Monate auszugleichen sind und gleiches gilt für die kurzfristigen Verbindlichkeiten.
Ein Richtwert für das Ergebnis ist nicht zu nennen, weil die Vorräte das Problem sind. Je nach Wirtschaftssituation kann man sie besser absetzen oder nicht und es kann daher weitaus größere Schwankungen geben, auch abhängig von der Konkurrenzsituation und den allgemein gültigen Rahmenbedingungen.
Es gibt also drei Möglichkeiten, die Kennzahl zu berechnen - abhängig von den Werten, die man dabei einsetzt. Die Liquidität ist vor allem dort ein großes Thema, wo man es mit vielen Kundenrechnungen zu tun hat. Wird spät gezahlt, muss man das Geld in der Zwischenzeit auslegen und das zu hinterfragen ist nie ein schlechter Gedanke.
Vor allem im Handel bei vielen Rechnungen kann man schnell den Überblick verlieren. Und die Situation wird auch gerne unterschätzt. Viele Kunden ist noch nicht die Garantie für eine gute Rechnung. Die Kennzahlen sind meist einfache Berechnungen mit aber sehr bedeutsamer Aussage. Die Liquidität ist eine davon.
Es gibt eine Fülle an Auskünfte über die Finanzierung im Unternehmen auf Basis der Finanzierungskennzahlen. Die Liquidität ist so eine Kennzahl, wobei sie sich noch in drei Ansätze untergliedern lässt. Andere Kennzahlen betreffen die Anlagenquote, den Verschuldungsgrad oder auch die Rentabilität. Die Kennzahl schlechthin ist aber der Cashflow.
Die Liste der Kennzahlen kann man auch übertreiben, es hängt stark vom Unternehmen, oft auch der Branche und Tätigkeit ab, was Sinn macht. Weitere Möglichkeiten bestehen mit dem Eigenkapitalanteil oder der Umlaufintensität und der Investitionsquote. Die Kapitalstruktur ist ebenfalls ein gutes Beispiel.
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Artikel-Thema: Kennzahl Liquidität und seine Berechnung
Beschreibung: Die 💰 Liquidität oder Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens ist ein wesentlicher Begriff der ✅ Finanzierung und Grundvoraussetzung für Stabilität.
Wir werden oft gefragt, ob man die Artikel für Studienarbeiten oder Schularbeiten verwenden darf und die Antwort ist ganz klar ja. Dafür haben wir diese Texte auch erstellt - zur Information und Weiterverwendung. Bitte aber bei Möglichkeit auf diese Seite verweisen.
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