Bei den Kosten im Rahmen der Kostenrechnung unterscheidet man zwischen den Einzelkosten und den Gemeinkosten und damit zwischen der Möglichkeit, Kosten direkt dem Produkt zuordnen zu können und jener, dieses im Umschlagsverfahren durchführen zu müssen.
Die Gemeinkosten in der Kostenrechnung sind jene Kosten, die man nicht unmittelbar einem Produkt oder einem Projekt zuordnen kann. Wenn ein Arbeiter an einem Tisch arbeitet, dann sind das Einzelkosten, denn dem Tisch kann die Arbeitszeit zugewiesen werden. Der Portier, ohne dem der Zugang zur Fabrik nicht möglich ist, ist aber für die gesamte Fabriksanlage mit alen Fertigungen im Dienst und kann nicht mit dem Tisch in Verbindung gebracht werden. Die Sekretärin im Büro ebensowenig. Beides sind gute Beispiele für Gemeinkosten, die auf alle Fertigungen aufgeschlagen werden und zwar anteilsmäßig.
Beispiele für Gemeinkosten
All diese Beispiele sind Kosten, ohne die nichts geht, aber die nicht direkt zugerechnet werden können - aus den verschiedensten Gründen.
Die Gemeinkosten untergliedern sich dabei so wie die Einzelkosten in verschiedene Arten, vom Wesen her sind sie aber gleich. Vor allem wird wieder die Fertigung (Personalkosten) und das Material (Materialkosten) geteilt. Es gibt typischerweise folgende Bereiche bei den Gemeinkosten:
Die Fertigungsgemeinkosten sind Lohnkosten, die nicht direkt zugerechnet werden können. Der Geschäftsführer mit seinem Gehalt wurde schon genannt, typische Beispiele sind auch das Urlaubsgeld, das keiner direkten Herstellung gegenübersteht oder das Weihnachtsgeld.
Die Materialgemeinkosten beziehen sich auf Material, das im Unternehmen verwendet wird und nicht direkt mit der Fertigung eines bestimmten Gutes oder für die Erstellung einer bestimmten Dienstleistung verknüpft ist. Man denke zum Beispiel an das Kopierpapier, das für das Unternehmen gekauft wird. Diese Kosten lassen sich nicht auflösen, denn sie können für die Verwaltung verwendet worden sein, sie können für Vorlagen als Vorbereitung der Fertigung genutzt werden und das Papier kann für die unterschiedlichsten Vorgänge wichtig sein.
Die Vertriebsgemeinkosten sind Kosten, die durch die Versandabteilung entstehen können, die aber auch durch die Werbearbeit zu berücksichtigen sind. Wie alle Gemeinkosten werden sie in einem eigenen Umschlagverfahren auf alle gefertigten Produkte umgeschlagen, weil man nicht sagen kann, wie viel Aufwand mit welchem Produkt entstanden ist und in der Praxis meist sehr viele Produkte hergestellt werden. Und auch die Marketingabteilung ist in vielen verschiedenen Aktivitäten eingebunden und einzelne Handlungen so gut wie gar nicht erkennbar.
Die Verwaltungsgemeinkosten sind der Kostenfaktor in der Kostenrechnung bezogen auf nicht direkt dem Produkt zurechenbare Personalaufwände. Enthalten sind dabei die Kosten, die durch die Arbeit der Geschäftsleitung entstehen und auch andere Aufgaben der Verwaltung sind hier anzuführen wie die Buchhaltung, die in jedem Unternehmen ansteht und die natürlich mit der unmittelbaren Fertigung von Güter oder auch Dienstleistungen wie Projekte nichts zu tun haben.
Es tut dabei nichts zur Sache, ob die Buchhaltung im eigenen Haus durchgeführt wird oder ob man dies ausgelagert hat und von einem externen Steuerberater oder Buchhalter erledigen lässt. Kosten entstehen da wie dort und sind auf das gesamte Unternehmen umzulegen, damit sie in der Kalkulation auch berücksichtigt sind.
Als unechte Gemeinkosten bezeichnet man Kosten im Unternehmen, die für die Kostenrechnung genau ermittelt werden können, aber nur mit hohem Aufwand. Wenn man die Listen über den Verbrauch von Material oder Hilfsstoffen oder auch von Arbeitsleistung mit Produkte in Verbindung bringen könnte, aber der Aufwand so hoch ist, dass man es doch nicht durchführt, dann liegen unechte Gemeinkosten vor.
Denn der Aufwand, der nötig wäre, um die Aufteilung vorzunehmen, ist riesengroß. Ein paar Minuten wurde für Produkt A, ein paar mehr für Produkt B gebraucht oder 100 Gramm vom Hilfsstoff X war bei Produkt A und 150 bei Produkt B nötig. Es wäre technisch möglich, dies zuzuordnen, aber der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen und daher werden die unechten Gemeinkosten meist so behandelt wie die echten Gemeinkosten.
In Bezug auf das Produkt gibt es in der Kostenrechnung ebenfalls sehr viele Definitionen und Begriffe. Vor allem unterteilt man in die Einzelkosten und Gemeinkosten als grundsätzliche Kostenarten. Es gibt aber weitere Kostenbegriffe und die reichen von den Kosten nach Herkunft und nach Zeitbezug über die Istkosten bis zu den Plankosten. Die Kosten können auch als Normalkosten angesetzt werden und es gibt den Unterschied zwischen internen und externen Kosten also Sekundärkosten und Primärkosten.
Bei den Einzelkosten gibt es weitere Untergliederungen. Die Einzelkosten können direkt dem Produkt zugeordnet werden und es gibt die Fertigungseinzelkosten sowie die Materialeinzelkosten. Außerdem gibt es die Sonder-Einzelkosten der Fertigung und ebenso die Sonder-Einzelkosten im Vertrieb.
Die nächste große Gruppe umfasst die Gemeinkosten - also jene Kosten, die nicht direkt zugeordnet werden können. Dabei gibt es die Fertigungsgemeinkosten und die Materialgemeinkosten als wesentliche Arten. Es gibt die Vertriebsgemeinkosten und die Verwaltungsgemeinkosten sowie die unechten Gemeinkosten.
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Artikel-Thema: Gemeinkosten in der Kostenrechnung
Beschreibung: Die 💰 Gemeinkosten in der Kostenrechnung sind jene ✅ Kosten, die nicht einem Produkt oder Projekt direkt zugeordnet werden können.
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