Verschiedene Methoden sind in der Kostenrechnung möglich, um den Materialverbrauch zu ermitteln. Beginnend mit einer einfachen Erfassung bis zu spezielleren Berechnungen können die Arbeiten reichen, um für die Kostenrechnung die tatsächlichen Erfordernisse beim Material ermitteln zu können. Damit ist aber noch nicht die Aktion abgeschlossen, denn als Abschluss fehlt der wesentliche Punkt der Bewertung.
Die große Fragestellung ist nämlich die, zu welchem Preis das Material bewertet werden soll, wenn zum Beispiel aus dem Lager Holz entnommen wird. Da sich im Laufe der Zeit der Preis am Markt ändert, hat dies auch für die Bewertung eine große Bedeutung. Im Laufe der Jahre haben sich die unterschiedlichsten Systeme herausgebildet, wobei nicht jedes anerkannt ist.
Als Grundlage wenden wir hier die Durchschnittsmethode an und erstellen folgende Situationen per Tabelle:
Datum | Text | Anzahl | Stückpreis (in Euro) | Wert (in Euro) |
01.01. | Anfangsbestand | 100 | 11 | 1.100 |
20.01. | Einkauf | 1000 | 10 | 10.000 |
22.01. | Verkauf | 600 | 10 | 600 |
29.03. | Einkauf | 4000 | 13 | 52.000 |
Die Tabelle zeigt, dass beim simplen Durchschnittsverfahren mit jeder Preisänderung auch jeder Geschäftsfall diesen neuen Preis annimmt. Daher wird beim Einkauf von 4.000 Stück der Preis von EUR 13,-- angewandt und nicht jener von EUR 11,--, wie er Anfang des Jahres Gültigkeit hatte. Somit passt man die Bewertung entsprechend an und das gilt natürlich auch für den Endbestand am Ende der Zeitspanne, die man für die Kostenrechnung heranzieht, sei es ein Quartal oder das Jahresende.
Basierend auf den genannten Zahlen kann man aber noch andere Methoden andenken. Eine ist die Bewertung mit der gleitenden Durchschnittsbildung. Dabei werden bei jedem Vorgang neue Preise errechnet, die sowohl den alten als auch den aktuellen Preis berücksichtigen.
Der Einkauf der 1.000 Stück am 20.01. gemäß Tabelle würde dann so berechnet werden:
(1.100 + 10.000) / (100 + 1.000) = 10,09
Das heißt, dass der alte und neue Wert summiert wird und durch alten und neuen Preis dividiert, das Ergebnis ist der neue Bewertungspreis und somit gibt es nicht 10, 11 oder 12 Euro als neuen Preis, sondern 11,34 oder ähnliche Werte, die sich im Laufe des Jahres herausbilden.
Alternativ kann man auch mit nachträglichen Durchschnittspreisen arbeiten. Dabei agiert man zuerst wie in der Tabelle mit den Durchschnittspreisen und berechnet am Ende des Jahres den Durchschnittspreis aller Werte. Das heißt, man summiert zum Ende des Jahres den Anfangsbestand und alle Zukäufe vom Wert her (letzte Spalte) und dividiert diese Summe durch die Summe der Stückzahlen (dritte Spalte).
FIFO steht für "first in - first out" und meint damit, dass alles im Lager in der Reihenfolge herauskommt, wie es eingelagert wurde. Wieder gilt die Tabelle als Grundlage und nehmen wir an, dass 200 Stück entnommen werden. Dann würde die Bewertung so aussehen:
100 Stück zu 11 Euro = EUR 1.100,--
100 Stück zu 10 Euro = EUR 1.000,--
Bei dieser Bewertung wird also vom letzten Wert ausgegangen und dann die Tabelle der Zugänge abgearbeitet, bis die gesamte Entnahme erfüllt ist. Der Anfangsbestand wird zuerst herangezogen, dann folgt der erste Zugang und so arbeitet man sich durch das Jahr durch. Damit berücksichtigt man auch die Preise zum Zeitpunkt des Einkaufs und Einlagerns.
Einen anderen Ansatz verfolgt diese Methode, die für "last in first out" steht. Hier wird unterstellt, dass die letzte Materiallieferung als erstes wieder aus dem Lager entnommen wird. Das würde basierend auf unserer Tabelle bei einer Entnahme von 300 Stück heißen:
300 Stück zu 13 Euro = EUR 3.900,--
Der letzte Zugang war mit diesem Preis erfolgt und deckt den Abgang ab. Würde man 4.500 Stück entnehmen, dann würde LIFO dies ergeben:
4.000 Stück zu 13 Euro = EUR 52.000,--
500 Stück zu 10 Euro = EUR 5.000,--
Die 4.000 vom letzten Zugang werden vollständig entnommen und dazu kommt vom vorletzten Zugang der Rest, bis die 4.500 Stück erfüllt sind.
Die Materialbewertung muss natürlich auch nach den aktuellen Spielregeln erfolgen. Das Handelsrecht sieht üblicherweise die Methoden von FIFO und LIFO vor, auch die Durchschnittsmethode ist möglich. Es gibt noch weitere Systeme wie die HIFO-Methode, bei der man den höchsten Einkauf (highest in - first out) zuerst berücksichtigt, aber diese Methode ist nicht anerkannt.
Die Kostenartenrechnung ein wesentliches Werkzeug in der Kostenrechnung und trennt die Werte der Buchhaltung von den Zielen der Kostenrechnung. Es gibt daher die betriebliche Abgrenzung und die zeitliche Abgrenzung mit der Frage, welche Beträge in den vorgesehenen Zeitraum fallen und welche zu entsorgen sind.
Das Thema Personal ist auch wichtig. Bei den Personalkosten müssen die gleichen Fragen gestellt werden und das betrifft die Gehälter genauso wie die Löhne und natürlich auch die Lohnnebenkosten. Ebenfalls ein Thema ist die Beurteilung der Kosten im Hinblick auf die Steuern und auf die kalkulatorische Abschreibungen.
Ein sehr großer Bereich etwa bei Erzeugern ist die Frage der Materialkosten und zwar im Hinblick auf die Bewertung des Materials. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten wie die einfache Erfassung oder auch die retrograde Methode. Andere Lösungen sind die Inventurmethode und die Skontrationsmethode.
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Artikel-Thema: Bewertung des Materialverbrauchs
Beschreibung: Die 💰 Materialbewertung ist eine wesentliche Aktion in der ✅ Kostenartenrechnung und kann über verschiedene Methoden erfolgen, wie FIFO oder LIFO.
Wir werden oft gefragt, ob man die Artikel für Studienarbeiten oder Schularbeiten verwenden darf und die Antwort ist ganz klar ja. Dafür haben wir diese Texte auch erstellt - zur Information und Weiterverwendung. Bitte aber bei Möglichkeit auf diese Seite verweisen.
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