Die Fixkosten gibt es, solange es das Unternehmen gibt - Miete, Löhne, Gehälter, Versicherungen sind klassische Beispiel für diese Kostenart. Die zusätzlichen Kosten bei der täglichen Arbeit im Unternehmen entstehen durch die variablen Kosten. Diese sind von der Kapazität abhängig.
Die variablen Kosten sind jene Kosten in der Kostenrechnung, die abhängig von der Fertigung sind. Wenn nichts produziert wird, gibt es auch keine variablen Kosten. Wenn ein Schrank hergestellt wird, dann braucht man eine bestimmte Menge an Holz, an Schrauben und anderen Materialien. Werden zwei Schränke hergestellt, dann verdoppeln sich die variablen Kosten. Sie sind also von der Fertigung und deren Dimension abhängig.
Wenn bei einer Herstellung voll gearbeitet wird, steigen auch die variablen Kosten, denn es braucht Rohstoffe, um die Fertigung durchführen zu können. Würde nichts produziert werden, dann bräuchte man keine Energie und keine Rohstoffe. Ergo hängt es von der Fertigung ab, wie viele dieser Materialien man braucht und damit verändern sich die Kosten. Deshalb heißen die variablen Kosten auch variable, weil sie flexibel sind. Sie passen sich der aktuellen Lage an und bleiben nicht gleich wie die Fixkosten.
Die Gesamtkosten eines Unternehmens setzen sich aus den Fixkosten und den variablen Kosten zusammen. Das betrifft natürlich nicht nur die Herstellung, auch im Dienstleistungsbetrieb kennt man die variablen Kosten. Wenn niemand etwas arbeitet und ausdruckt, braucht man auch keine Tintenpatronen oder Füllungen für den Laserdrucker.
Natürlich spielen die variablen Kosten bei der Produktherstellung eine größere Rolle. Erdöl, Edelmetalle, Aluminium, Holz und viele weitere Zusätze braucht es, um Waren herzustellen. Bei Lebensmittel und fertigen Speisen werden es Mehl, Zucker und Salz sein, die man zuführen muss, um das gewünschte Endergebnis zu erhalten.
Die variablen Kosten entstehen pro Stück, weil pro Stück die Menge X an Rohstoffe gebraucht werden, auch Strom, Gas oder andere Energieformen hängen davon ab, wie lange die Maschinen laufen. Man unterscheidet bei den variablen Kosten den Kostenverlauf, und zwar als
Proportionaler Kostenverlauf
Die proportionalen Kosten sind in der Kostenrechnung dann gegeben, wenn die variablen Kosten pro Stück ungeachtet der Herstellungsmenge gleich hoch bleiben. Es spielt also keine Rolle, ob man 5 Stück oder 5.000 Stück herstellt - die Herstellung pro einzelnem Stück bleibt in sich gleich und wird als proportionaler Kostenverlauf umschrieben.
Ein proportionaler Kostenverlauf ist dann gegeben, wenn sich der Anstieg der Stückzahlen bei einer Herstellung mit dem Anstieg der variablen Kosten im Gleichschritt darstellen. Dazu eine kleine Aufstellung:
Menge | Gesamtkosten (EUR) | Kosten (EUR) |
---|---|---|
10 | 100 | 10 |
20 | 200 | 10 |
30 | 300 | 10 |
In der simplen Tabelle lässt sich ablesen, dass die Kosten pro erzeugter Einheit gleich bleiben, unabhängig davon, wie viel hergestellt wird. Bei geringen Stückzahlen ist dies ein durchaus übliches Szenario. Man braucht für die Herstellung eines Stuhles ein bestimmtes Maß an Holz oder anderen Materialien, Schrauben und die entsprechende Arbeitszeit und daraus ergeben sich die Kosten. Auch bei 100 erzeugten Stühlen ändert sich daran vermutlich noch nicht viel.
Ein Abweichen von den proportionalen Kostenverläufen würde dann passieren, wenn entweder durch Masseneinkäufe mit Rabatt die Preise gedrückt werden könnten, wodurch auch die Kosten bei hoher Stückzahl sinken oder zusätzlicher Aufwand notwendig wird, wodurch die Kosten pro Stück sogar steigen können.
Progressiver Kostenverlauf
Unter progressive Kosten versteht man variable Kosten in der Kostenrechnung, bei denen ein progressiver Kostenverlauf vorliegt. Je mehr produziert wird, umso höher steigen die variablen Kosten, ergo die Stückkosten. Statt dass die Kosten pro Stück gleich bleiben, wird die Herstellung immer teurer und vom progressiven (ansteigenden) Kostenverlauf wurde zum Begriff progressive Kosten übergeleitet.
Ein progressiver Kostenverlauf ist dann gegeben, wenn sich die Stückkosten stärker steigen als die Gesamtmenge, die hergestellt wird. Dazu eine kleine Aufstellung:
Menge | Gesamtkosten (EUR) | Kosten (EUR) |
---|---|---|
10 | 100 | 10 |
20 | 220 | 11 |
30 | 360 | 12 |
Die Tabelle zeigt, dass bei einer hergestellten Menge von 10 Stück die Gesamtkosten EUR 100,-- betragen. Damit kostet das einzelne Produkt fertig hergestellt EUR 10,--. Erhöht man nun die Stückzahl auf 20, dann steigen die Gesamtkosten stärker als auf die erwarteten EUR 200,-- an und damit erhöhen sich auch die Stückkosten. Dieser Verlauf kann sehr weit nach oben gehen und damit verändern sich die Kosten pro Stück deutlich gegenüber dem ersten Beispiel mit 10 Stück.
Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn ohne zusätzlichen Personal der Auftrag erfüllt werden soll. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind angehalten, Überstunden zu leisten, um die zusätzlichen Einheiten zu erstellen und verrechnen natürlich diese Überstunden, die Mehrkosten auf Basis der Auslastung sind. Sie sind damit variable Kosten und erhöhen die Stückkosten.
Degressiver Kostenverlauf
Im Rahmen der Kostenrechnung spricht man von einem degressiven Kostenverlauf dann, wenn bei ansteigender Menge die Kosten pro Stück zurückgehen. Das heißt einfach ausgedrückt, dass man bei höherer Stückzahl Kosten einsparen kann, weil man in den meisten Fällen einfach effektiver arbeiten kann.
Ein degressiver Kostenverlauf ist dann gegeben, wenn sich die Stückkosten bei ansteigender Herstellungsmenge geringer werden. Dazu eine kleine Aufstellung:
Menge | Gesamtkosten (EUR) | Kosten (EUR) |
---|---|---|
10 | 200 | 20 |
20 | 360 | 18 |
30 | 480 | 16 |
In der Tabelle geht man im ersten Fall davon aus, dass 10 Stück hergestellt werden. Das Stück verursacht Kosten von insgesamt EUR 20,--. Wenn statt 10 20 Stück produziert werden, erhöhen sich die Gesamtkosten aber nicht auf die erwarteten EUR 400,--, sondern nur noch auf EUR 360,-- wodurch auch die Stückkosten von 20 auf 18 Euro absinken. Das heißt, dass das Produzieren bei der doppelten Stückzahl um zwei Euro pro Stück zurückgeht.
Das kann den Grund haben, dass man genau weiß, welches Rohmaterial und welche Verbrauchsgüter man für die Herstellung benötigt und einen Lieferanten hat, der ab einer bestimmten bestellten Menge einen Rabatt einräumt. Damit sinken automatisch die Stückkosten und ein degressiver Kostenverlauf ist gegeben.
Die Kostenrechnung heißt nicht zufälligerweise so, weil es geht um Kosten und in der Ausbildung ist die Herausforderung immer die vielen verschiedenen Begriffe. Man hat es mit Fixkosten zu tun, mit Grenzkosten und mit Mischkosten und vielen weiteren Begriffen.
Bei den Fixkosten oder auch fixe Kosten untergliedert man weiter in Kosten zum genutzten Teil sowie in Leerkosten und Nutzkosten. Neben den Fixkosten gibt es als Alternative die variable Kosten. Weitere wichtige Kostenbegriffe sind die Gesamtkosten und die Stückkosten.
Ein besonderer Fall sind die Mischkosten mit unterschiedlicher Ermittlung. Man kann die Mischkosten buchtechnisch, mathematisch oder auch planmäßig erfassen.
Zu beachten sind auch die Grenzkosten sowie bei den variablen Kosten die verschiedenen Verläufe, die zu proportionale Kosten, progressive Kosten oder degressive Kosten führen können.
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Artikel-Thema: Variable Kosten in der Kostenrechnung
Beschreibung: Die 💰 variablen Kosten in der Kostenrechnung sind Kosten, die ✅ abhängig von der Fertigung ausgewiesen sind wie etwa der Rohstoff für ein Produkt.
Wir werden oft gefragt, ob man die Artikel für Studienarbeiten oder Schularbeiten verwenden darf und die Antwort ist ganz klar ja. Dafür haben wir diese Texte auch erstellt - zur Information und Weiterverwendung. Bitte aber bei Möglichkeit auf diese Seite verweisen.
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