Gesamtkosten oder Kosten sind Begriffe, die man in der Buchhaltung und damit im Rechnungswesen (einschließlich Kostenrechnung) genauso antrifft wie in der Volkswirtschaftslehre. Es sind auch Definitionen, die gleich gehandhabt werden, sodass es sich um Überschneidungen der gleichen Themen handelt.
Aber es gibt auch Kosten, die sehr große Unterschiede bewirken können und zu diesen Kosten zählen die Opportunitätskosten. Die Opportunitätskosten sind Kosten als Verlust, wenn man sich gegen eine Geschäftsidee entscheidet. Wenn man zwei Produkte verkaufen kann, aber nur Produkt A verkauft, dann sind die möglichen Einnahmen für Produkt B (das man nicht verkauft) Opportunitätskosten - also Geld, das man nicht verdient hat, aber verdienen hätte können.
Solche Kosten kennt man in der Buchhaltung nicht. Dort sind Kosten dann gegeben, wenn das Unternehmen Geld zahlen muss - für Büromaterial, Maschinen oder Personal. Diesem Konzept folgt aber die Gruppe der Opportunitätskosten nicht, die es in den volkswirtschaftlichen Überlegungen an verschiedener Stelle gibt.
Für Unternehmen sind sie dann gegeben, wenn man die Möglichkeit hätte, Geld auf zwei Weisen zu verdienen, aber sich für eine Möglichkeit entscheidet, weil man nicht beides durchführen kann. Wenn man zum Beispiel sehr talentiert ist und sowohl als Webdesigner eine Internetseite für einen Kunden programmieren kann oder als Grafiker für Entwürfe von Werbekampagnen engagiert werden kann und für beide Tätigkeiten jeweils einen Preis von EUR 100,-- pro Arbeitsstunde anbietet, bedeuten Opportunitätskosten, dass man beim Programmieren pro Stunde EUR 100,-- an Ausfall hat, weil man in jeder dieser Stunden nicht als Grafiker arbeiten kann.
Der Buchhalter sagt "na und?", weil es keine Kosten, keine Zahlungen gibt. Der Ökonom sagt "schade", weil man eigentlich mehr Geld hätte verdienen können. Diese Opportunitätskosten untergliedern sich in zwei verschiedene Gruppen, die den Unterschied zwischen den Denkweisen auch ausdrücken.
Das sind solche Kosten, die in der Buchhaltung auch gekannt werden - sie erfordern eine Geldzahlung.
Dies sind Opportunitätskosten, die keine Zahlung notwendig machen.
Die Überlegungen der Opportunitätskosten finden nicht nur bei möglichen Erlösen statt, sondern auch bei Kosten und Ausgaben. Sie können auch geteilt sein in explizite Kosten (= echte Ausgaben) und implizite Kosten ohne echte Ausgaben.
Eine Jungunternehmerin kauft eine Fabrik, um ein Unternehmen für die Fertigung eines Produkts zu gründen. Die Kosten belaufen sich auf EUR 500.000,--. Der Ökonom überlegt, dass man das Geld auch mit 5 % Verzinsung anlegen könnte und das bringt EUR 25.000,-- Zinsertrag, auf die man verzichtet - ein klarer Fall von Opportunitätskosten.
Nun kann es aber auch sein, dass die Hälfte des Betrages durch einen Kredit finanziert wird. Damit kommt der Buchhalter ins Spiel, der die Hälfte, EUR 12.500,-- als Zinsaufwand verbucht. Das sind explizite Kosten, die eine Ausgabe nach sich ziehen. Der Ökonom sieht weiterhin die Opportunitätskosten in Höhe von EUR 25.000,--, aber geteilt in explizite und in implizite Kosten. Also zur Hälfte durch die Zahlung der Kreditzinsen und die Hälfte durch entgangene Zinserträge.
Erlöse und Gewinne der Unternehmen sind für die gesamte Volkswirtschaft von großer Bedeutung. Der Gewinn interessiert das Finanzamt wegen der zu erwarteten Steuerzahlungen, aber in der Volkswirtschaft geht es um noch viel mehr, weil Investitionen, Arbeitsplätze und viele weitere Themen damit verknüpft sind. Der unternehmerische Gewinn ist daher ein wichtiger Begriff ebenso wie der Gesamterlös.
Aber auch die Kosten sind ein wichtiges Analysekapitel in der Volkswirtschaft mit durchaus anderen Ansätzen. Definitionen wie Kosten oder Gesamtkosten kennt man in der Kostenrechnung und Buchhaltung auch, aber die Opportunitätskosten als entgangene Möglichkeiten trifft man dort nicht an. Eine Unterscheidung gibt es auch zwischen explizite Kosten und implizite Kosten.
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Artikel-Thema: Opportunitätskosten der Unternehmen
Beschreibung: Die 📊 Opportunitätskosten sind Kosten der Unternehmen, die durch ✅ Verzicht als Konsequenz der Entscheidung entstehen.
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